Bernd

Man konnte schon auf der Fahrt ins LaCroque die roten Trikots und Fähnchen ausmachen und eine gewisse angespannte Hektik der Menschen, die zügig ein Bierlokal ansteuerten. Momo JoeBang und BobDuPont waren die ersten, bald folgten der Sherrif und Berti. Wir alle auch höchst angespannt und in Vorfreude auf die neue Session. Was folgte hätte selbst Heribert F. das Blut in den Adern gefrieren lassen. So viele Phrasen kriegt selbst Beckmann nur in drei Spielen unter. Die schönste sicherlich: „Ein frühes Bier würde dem Spiel gut tun!“ Kurz nach Anpfiff – der FC lag nach Torschüssen zur 12. Minute bereits 8:1 zurück – traf auch Poulidor ein, frisch verwähnt von den Dopinglabors des chemischen Institutes. Es zeigte sich wieder einmal, dass FC-Fans leidensfähig und gesellig sind und das Spiel – mit den Richtiggesinnten geguckt – nie zu schlecht ist, um nicht dabei einige gepflegte Bierchen zu trinken. Nicht so viele, wie die Kellnerin berechnet hat, aber immerhin.

Beim Eintreffen des Grafen gab es dann kein halten mehr. Unter stürmischem Applaus wurden Urkunde und Pokal übergeben und sein Hochwohlgeboren drückte – sichtlich ergriffen – einige Tränen in sein Kölsch.

Ein Abend wie das FC-Spiel. Ein großer und intensiver Abend, der – an sich belanglos – durch Geselligkeit keine Wünsche offenlies. Ach ja, gewonnen haben wir auch. Weil wir (einige) hochklassige Spieler haben. Und weil St. Pauli ein Zweitligaaufsteiger ist. Und weil der Schulz zwar gut, aber eben nicht das Zünglein an der Waage war. Und weil wir 2 mehr gemacht haben. Danach Stuttgart – Schalke. Mir ist richtig schwindelig geworden.

Saisoneröffnung 2006/2007, die Mission Impossible V „Direkter Wiederaufstieg“ stand an, diesmal unter der Regie des Schweizers H.P. Latour. Zur Premiere liefen die Schönwetterfans im Heimstadion „La Croque“ mit einer Kernmannschaft von fünf Spielern auf. Mit dabei Neuzugang MamaJoeBang, Freund von BobDuPont. Im Sturm außerdem das routinierte Duo Berti und Sherrif. Zur Überraschung und Freude der Fans lief dann außerdem Steve „Poulidor“ Braun ein.

Vor Anpfiff wurde dem überragenden Spieler der Saison 2005/2006 der Schönwetterfans-Pokal überreicht. Dieses Erbstück der erfolgreichen Saison 1977/1978 – der FC wurde MEISTER und POKALSIEGER ist geschmückt mit den Original-Unterschriften von Größen wie Dieter Müller, Harrald Schumacher, Johannes Löhr und who the fuck is Yasuhiko Okudera. Überreicht bekam den Pokal Sherrif, der mit 421 Punkten die letzte Saison klar für sich entscheiden konnte.

Kaum war dann auch die Saison 2006/2007 eröffnet – der FC trat in Augsburg an – war den Fans schon klar: „Nie wieder 2. Liga!“. Helmes erzielte in der 2. Minute das 1:0 für die Geißböcke. Während die Schönwetterfans in den folgenden 81 Minuten Kölsch um Kölsch mit langen Pässen durch die Speiseröhre schickten, stand der FC bombenfest und hielt die Führung. Erleichterung brachte dann das 2:0 durch Adil „Hats“ Chihi. Gesundheit!

19.10 Anpfiff des zweiten Schönwettertreffens im La Croque. Als erster aufm Platz Martin "was erlaube" Strunz. Nach viertelstündigem müden Bierkrugrumgeschiebe dann das erste Highlight, Schönwetterfan Zwei, Berti "ich bin noch so klein" V. betritt das Etablissement. Bald können einige schöne Chancen durch ausreichend Kölsch herausgespielt werden. Die zwischenzeitliche Hereinnahme von Schönwetterfan 3, Steve "heute nur 4 Punkte ertippt" Braun wirkt sich ebenfalls belebend auf das Spiel aus. Dann doch baldiger Kräfteverschleiß.

Durch überhartes Einsteigen erliegt Streck der Mehrfachbelastung (Uni, Freunde, Schönwetterfans) und muss nach nur wenigen Kölsch ausgewechselt werden und fährt zurück nach Bonn. Braun und Strunz versuchen noch, das Ergebnis zu verbessern, aber schon nach kurzer Zeit zeigen sich die Folgen der harte Dreifachbelastung (Trinken in der Uni, Trinken mit den Jungs, Trinken mit den Schönwetterfans). Die logische Folge ist ein baldiger Rückstand gegenüber den Zwangsalkoholikern aus der ersten Reihe.

Das Endergebnis: Ja, wir bleiben erst mal im La Croque. Ja, natürlich hat der FC wieder mal 3 sichere Punkte gegen St. Pauli gewonnen und natürlich unterstützen die Schönwetterfans mit Mann und Maus die Helden unserer angebeteten europäischen Spitzenmannschaft vom Rhein in Aachen!!

Geleitet wurde der Abend von einer reizenden Blondine, die sehr nett aussah, aber leider auch nur deswegen eingestellt worden ist.
Trotzdem oder gerade deswegen – Ein netter Abend ohne Zwang und Aber – eben schönwetterlich.